So lautet die Schlagzeile im Wirtschaftsteil der Schweizer Sonntagszeitung vom 2. September 2012.
«Die Unabhängigkeit gegenüber der Heilmittelindustrie ist für uns oberstes Gebot», propagiert das Heilmittelinstitut Swissmedic. Den Mitarbeitern ist es gar untersagt, Einladungen und Geschenke anzunehmen, könnte das doch ihr objektives Urteilsvermögen beeinflussen. Was aber kaum jemand weiss: Die Pharmaindustrie finanziert das Institut zu vier Fünfteln. Weit stärker als die Pauschalgebühren fällt dabei die Umsatzbeteiligung auf den von Swissmedic zugelassenen Medikamenten ins Gewicht. Die «Verkaufsabgaben» machen die Hälfte der Swissmedic-Erträge aus. Selbst gestandene Gesundheitspolitiker, Gesundheitsökonomen und Akteure des Gesundheitswesens haben das erst von der SonntagsZeitung erfahren.
Umso grösser ist nun die Empörung. «Das ist absolut unhaltbar», sagt der Präsident der Ärzteverbindung FMH, Jacques de Haller. «Zu erfahren, dass Swissmedic an den von ihr zugelassenen Medikamenten umsatzbeteiligt ist, war auch für uns eine wirkliche Überraschung.» Für die Patientensicherheit sei es wesentlich, «dass die Gesundheitsbehörden finanziell unabhängig sind».
Ganzer Artikel: http://www.sonntagszeitung.ch/wirtschaft/artikel-detailseite/?newsid=228334
Monopolschutz für teure Eisenpräparate?
Die Schweizer Behörde Swissmedic verdient an den in der Schweiz immer häufiger durchgeführten intravenösen Eisenbehandlungen umso mehr, je länger sie die preisgünstigeren EU-Eisenpräparate (Generika) hierzulande nicht zulässt und der Schweizer Vifor Pharma eine Art Monopolschutz garantiert. In der Schweiz sind bisher nur Venofer und Ferinject (Produkte von Vifor Pharma) zugelassen, nicht aber das wesentlich preisgünstigere deutsche Eisenpräparat Fermed.
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