In der Schweiz wird das Thema unter Ärzten und Patienten derzeit kontrovers diskutiert („Saldo“).Die Swiss Iron Health Organisation SIHO (ärztliche Fachgesellschaft für die Behandlung von Eisenmangel) hat schon 2010 Stellung bezogen: Jeder Eisenmangelpatient braucht so viel Eisen, wie ihm wirklich fehlt, um gesund zu werden und auch zu bleiben. Die SIHO zielt auf den Grenznutzen: so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Die Behandlung muss nachhaltig wirksam, gefahrlos und kosteneffizient sein. Die Ärztlichen Eisenzentren arbeiten nach den Richtlinien der SIHO (Swiss Iron System SIS).
Bei Eisenmangelpatienten im Frühstadium (Eisenmangelsyndrom IDS) empfiehlt die SIHO Einzeldosierungen zu 0.2 Gramm Eisensaccharose (Venofer / Fermed). Bei solchen im Spätstadium (Eisenmangelanämie IDA) Einzeldosierungen zu 0.5 Gramm Eisencarboxymaltose (Ferinject) oder Eisenisomaltose (Monofer) – bis zum Erreichen der individuell zu berechnenden Gesamtdosis. Leider lassen die Schweizer Behörden bisher nur Schweizer Eisenampullen zu (unnötig hoher Preis).
Vifor Pharma (Schweizer Herstellerfirma von Venofer und Ferinject) empfiehlt demgegenüber seit 2012, Eisen (Ferinject) gleich grammweise abzugeben, auch bei Patienten im Frühstadium und sogar bei schwangeren Frauen (Ferinject kostet etwa 20% mehr als Venofer).
Die amerikanische Zulassungsbehörde hat Ferinject in den USA nicht zugelassen (aus Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Dosierung). Die Schweizer Behörde Swissmedic empfiehlt, intravenöses Eisen nicht zu hoch zu dosieren – in Übereinstimmung mit der Swiss Iron Health Organisation SIHO.
Die Konsumentenzeitschrift„Saldo“hat am 20.11.12 über den Dosierungs-Disput berichtet.
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