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Das Eisenmangelsyndrom von 1957 – eine Leidensgeschichte

Dr. Leibetseder hat 1957 in Österreich einen Vortrag über das Eisenmangelsyndrom und die intravenöse Eisentherapie gehalten.

„Jeder hat wohl schon in seiner Praxis die Erfahrung gemacht, dess es eine Reihe von Patienten gibt, bei denen Diagnose und Therapie recht unbefriedigend sind. Meist handelt es sich um Frauen; sie kommen mit unbestimmten Beschwerden, wie Herzklopfen, Stechen in der Herzgegend, Abnahme der Leistungsfähigkeit, allgemeine Müdigkeit usw. Dann geht der Leidensweg der Patientin los: Bei der Untersuchung in der Sprechstunde findet man einen normalen Organbefund; vielleicht wird ein niedriger Blutdruck festgestellt, dann werden Sympatol, Coramin-Adenosin oder dergleichen gerne verordnet. Diese bringen keine Besserung der Beschwerden.

Dann folgt die Überweisung zum Facharzt. Dort wird ein EKG angefertigt, ein Blutbild gemacht, der Harn untersucht, durchleuchtet usw., alles mit mehr oder weniger negativem Ergebnis. Man denkt an einen Fokus: Die Zähne werden gezogen, die Tonsillen entfernt; die Beschwerden bleiben unverändert. Schliesslich wandert der Patient nach Konsultationen mehrerer anderer Ärzte zum ersten zurück und nuin steht die Diagnose fest: Neurovegetative Dystonie, Psychopathie, Hysterie, Neurose oder wid das alles so schön und hochtrabend heisst.

Damit ist der Patient mehr oder weniger ärztlich abgeschrieben, gilt als stimatisiert, wird nicht mehr ganz ernst genommen und mit einem der üblichen neuro-vegetativen Mittel „beruhigt“. Die Beschwerden bleiben trotzdem weiter bestehen, nur glaubt man sie nicht mehr. Dabei ist dieser aufgezeichnete Weg noch harmlos. Einem Teil der Fälle wird eine Myokarditis angelastet und dieselbe monatelang mit Bettruhe und körperlicher Schonung behandelt. Ein anderer Teil bekommt eine Hyperthyreose angedichtet, ein dritter seine Kreislaufstörungen, die ja heute so modern sind, usw.

Was steckt nun häufig wirklich hinter den oben geschilderten Beschwerden, die den Patienten nicht gerade schwer krank machen, aber sein Wohlbefinden wesentlich stören? In vielen Fällen gelingt es, mit entsprechenden Methoden einen Eisenmangel aufzudecken und durch geeignete Behandlung die Krankheit zu beheben“. Weiter…

PS: Glücklicherweise wurden das Eisenmangelsyndrom und die intravenöse Eisentherapie 1998 in Basel wiederentdeckt und schweizweit verbreitet. Die Erfahrungen von Innsbruck können in der Schweiz vollumfänglich bestätigt werden.

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