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Basler Eisenformel – Warnung vor Nachahmer-Formel

Die Dosierung von Eisenmangelpatienten muss individuell erfolgen.

Dazu steht den Ärzten für Patienten im Spätstadium von Eisenmangel (Eisenmangelanämie IDA) die offiziell gelehrte so genannte Ganzoni-Formel zur Verfügung (seit 1968 anerkannt und auf den Beipackzetteln der Eisenpräparate abgedruckt).

Für Patienten mit dem Frühstadium (Eisenmangelsyndrom IDS) steht hingegen noch keine offizielle Berechnungsformel zur Verfügung. Für diese IDS-Patienten ist die Ganzoni-Formel nicht anwendbar. Für die Dosisberechnung dieser Patienten wurde die Basler Eisenformel (www.eisenformel.org) entwickelt, die sich seit 2005 bei einigen Tausend Patienten bewährt hat (Zielwert Ferritin wurde erreicht / Erfolgsquote der Behandlungen aus Patientensicht 86%). Die Basler Eisenformel steht allen Ärzten zur Verfügung, die ein eigenes Eisenzentrum führen.

Mittlerweile steht im Internet eine von einem Eisenhersteller entwickelte öffentliche Nachahmer-Formel zur Verfügung.

Der Eisenrechner unter www.Eisen-Netzwerk.de birgt Gefahren, die beachtet werden müssen: Patientinnen, die einen Hämoglobin-Wert von 12.0 g/dl in diese Formel eingeben, werden in der Auswertung als anämisch definiert. Hier besteht die Gefahr einer Krankheitserfindung. Ein Hb von 12.0 g/dl gilt bei Frauen weltweit als normal.

Wer gleichzeitig zum genannten Hb-Wert einen Ferritinwert von 2000 ng/ml in die Formel eingibt, dem wird in der Auswertung ein Eisenmangel bescheinigt, obwohl der Körper bei einem Ferritin von 2000 ng/ml schon eisenüberladen ist. Dennoch lautet die Empfehlung des Präparate-Herstellers, einer solchen Patientin ein halbes Gramm Eisen zu geben. Achtung, eine solche Vorgehensweise kann zu ernsthaften Organschäden führen.

Die Verfasser der genannten Formel geben auf der Website nicht an, welche Erfolge unter Anwendung ihrer empfohlenen Dosierung erwartet werden können.

Auch ein anderer Umstand lässt an der Qualität der Nachahmer-Formel zweifeln: Das vom Entwickler dieses Eisenrechners hergestellte neue Eisenpräparat Ferinject wurde in den USA bisher nicht zugelassen – nicht zuletzt wegen Bedenken hinsichtlich der Dosierung.

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