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Ist das Heilen von Frauen eine Körperverletzung?

Aus Sicht des Direktors des Hausarztinstituts der Universität Zürich Thomas Rosemann handelt es sich um eine Körperverletzung, wenn die Schweizer Ärzte den nach Eisen dürstenden Eisenmangelpatientinnen das ihnen fehlende Eisen zurückgeben. Dies hat er dem Dekanat der Universität Zürich mit Kopie an die Swiss Iron Health Organisation SIHO am 20. Dezember 2018 in einer Email mitgeteilt. Bislang wurden dank über 10’000 Ärzten und den Schweizer Spitälern schon über eine Million Eisenmangelpatientinnen erfolgreich behandelt – oder eben körperverletzt aus Sicht von Thomas Rosemann.

Dieser Rosemann hat schon am 19. November 2018 kuriose Ansichten geäussert – dies sogar mutig und live im Schweizer Fernsehen. Er hat dort nämlich der Schweizer Bevölkerung auch einimpfen wollen wie die Schweizer Regierung und die WHO es tun, dass die Menstruation kein Argument sei für Eisenmangel.

Die SIHO hat aber erkannt, dass die Menstruation ein grossses Problem ist und Eisenmangelpatientinnen erst dann gesund werden können, wenn sie gleich viel Eisen haben wie erwachsene Männer. SIHO weiss, dass die Menstruation die häufigste Ursache für den weiblichen Eisenmangel ist, auch wenn die Zürcher dagegen sind. Menstrua cogunt Ferrum: Die Menstruation fordert das Eisen zurück. Deshalb hat SIHO in der Schweiz die intravenöse Eisentherapie eingeführt, die inzwischen von über 10’000 Ärzten und allen Schweizer Spitälern durchgeführt wird. Wie kann es dieser deutsche Professor wagen, sich gegen mehr als die Hälfte aller Schweizer Ärzte zu stellen und ihnen Körperverletzung vorzuwerfen nur deshalb, weil sie Frauen und Kinder erfolgreich behandeln?

SIHO kann diesen Vorwurf nicht akzeptieren und klagt Professor Rosemann moralisch an. Die Eisentherapie ist keine Körperverletzung – im Gegenteil: sie dient der Heilung. Gesündere Menschen für geringere Kosten! Aus Diskretionsgründen wird das Email hier nicht veröffentlicht. Aber man kann sich direkt an die beiden Kontrahenten wenden. Beat Schaub als Vertreter von SIHO: beat.schaub@siho-global.org und Thomas Rosemann als Vertreter der Universität Zürich, der Schweizer Regierung und der WHO: thomas.rosemann@usz.ch.

Die Schweizer Ärzte sind die ersten der Welt, die den Frauen das Eisen dann zurückgeben, sobald sie es brauchen – auch wenn es der Universität Zürich nicht gefällt.

 

3 Kommentare

  1. Nadia Coin 25. Dezember 2018

    Danke für diesen tollen informativen Bericht von Ihnen als Arzt!

  2. Peter Meyer 23. Dezember 2018

    Als Hausarzt in Zürich habe ich bei bald 800 Frauen, die eine Eiseninfusionstherapie erhielten in etwa 80% gute bis sehr gute Resultate erlebt. Das ist weit über der von Prof. Rosemann erwähnten Grenze von 50% für Placebo (=Scheinwirkung). Dass 98% unserer Patienten Frauen sind, spricht zwingend für die Menstruation als Hauptursache für Eisenmangel. Bei Ferritin 15 (WHO-„Grenzwert“) gleiten die meisten Frauen bald in die Anämie (=Blutarmut), die noch weitere, sehr mühsame Symptome mit Krankheitswert verursacht. Ferritin als Frühwarner und eben nicht das Hämoglobin als Zuspätwarner muss von allen Aerzten in ihrer Therapiefreiheit derart gewertet und interpretiert werden, dass die Eisenmangelfrauen beschwerde- und damit krankheitsfrei werden. Die klinische Fronterfahrung der tausenden von Eisenärzten geht ganz klar dahin, dass die meisten Frauen erst ab Ferritin 100 symptomärmer oder gar beschwerdefrei werden. Das kann auch nicht verwundern, befinden sich doch dann die Frauen erst im m i t t l e r e n Normbereich des Ferritins. Wer kann dies den Frauen verweigern? Wie können so viele Aerzte fordern, dass es den Frauen bei z.B. Ferritin 30 gefälligst wohl zu sein hat? Es geht hier wohlverstanden um die elementare, sogar atomare (=definitionsgemäss billigste) Grundversorgung mit einem überlebensnotwendigen Vitalstoff/Mikronährstoff, den die Frauen monatlich zwangsweise verlieren, die Männer, die darüber richten, aber nicht.
    Wenn nun soviel Ignoranz über diese tausendfache Frontbeobachtung vorliegt und so viel ex-kathedrale Inkompetenz herumgeistert, möchte ich als Vorschlag zur Güte die Frauen, die Eisenerfahrung haben, dringend auffordern, sich öffentlich in allen Medien klar und sehr deutlich kundzutun.
    Schon der neuste Ansatz des HTA-Verfahrens (Prüfung der Wirksamkeit und Kosteneffizienz der Eiseninfusionen), hauptsächlich die Anfangskosten als Beurteilung beizuziehen, ist haarsträubend reduktionistisch und kann dann deswegen völlig falsch interpretiert werden. Welch Armutszeugnis für unsere angeblich so hoch stehende Medizin in der Schweiz, wenn nicht mal mehr die einfachste Grundversorgung von der Grundversicherung der Krankenkassen weiter bezahlt werden soll. In Tat und Wahrheit sparen die Eiseninfusionen tausende von Spezialisten-Konsultationen und damit Millionen von Franken. Eine solche Selbstverständlichkeit muss gar nicht mehr bewiesen werden.
    Die suffizienten (= heilungsnötige Menge) Eiseninfusionen nun aber in der Beweis-Not noch als Körperverletzung einzustufen, geht eindeutig zu weit. Wie unendlich grotesk muss das für die geheilten Frauen tönen, wenn ihre Heilung als Körperverletzung taxiert wird? Welche schallende Ohrfeige an die heilungsbemühten Eisenärzte! Sind wir auf der Rückkehr zur Steinzeit?
    Erneut als Vorschlag zur Güte möchte ich den längst überfälligen Roundtable über das Eisenthema anregen, wo endlich auch mit den Frauen, nicht nur über sie gesprochen wird. Vielleicht gibt’s dann noch eine Chance für die Vernunft und den gesunden (!!) Menschenverstand.

    • Nadia Coin 25. Dezember 2018

      Danke für diesen guten informativen Bericht von Ihnen als Arzt!

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