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Eisenmangel: Vorsicht vor unterschiedlichen Laborresultaten!

Eisenmangel kann im Blut festgestellt werden. Der Haupt-Indikator dazu ist der Ferritinwert. Er gibt einerseits Auskunft über den Füllungszustand der Eisenspeicher, andererseits aber auch über die Eisenkonzentration im gesamten menschlichen Organismus. Erfahrungsgemäss und nachgewiesenermassen können (müssen aber nicht!) bei einem Ferritinwert unter 75 ng/ml typische Eisenmangelsymptome wie beispielsweise Erschöpfungszustände, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Haarausfall auftreten.

Allerdings muss der Ferritinwert mit Vorsicht interpretiert werden: Je nach Laboratorium werden aus derselben Blutprobe unterschiedliche Werte gemessen mit Unterschieden bis zu 50%. Dieser Umstand verhindert eine optimale Qualität in der Behandlung von Eisenmangelpatienten. Der Schweizer Bundesrat hat auf eine diesbezügliche parlamentarische Interpellation von Nationalrätin Bea Heim eine klare Stellungnahme abgegeben:

„Eine Vergleichbarkeit der Messwerte, die an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Methoden gemacht wurden, kann zur Verbesserung der Qualität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung beitragen. Mittelfristig ist darauf hinzuarbeiten, dass die Messtechnik universell vergleichbare Messwerte liefert. Zurzeit fehlt jedoch eine international akzeptierte Referenzmethode, um proprietäre Messmethoden verschiedener Hersteller zu harmonisieren“.

Die Swiss Iron Health Organisation SIHO hat das Problem schon 2011 erkannt und diesbezüglich ein Communiqué an alle Schweizer Laboratorien  herausgegeben. Die SIHO empfiehlt, die Blutanalysen gemäss SIHO-Goldstandard durchzuführen, der auf optimale Weise mit den klinischen Symptomen korreliert. Die Ferritinmessungen müssen harmonisiert werden – zugunsten einer optimalen Qualität in der Hausarztmedizin!

 

 

Ein Kommentar

  1. Alex 3. April 2013

    Ich finde viel zu viele rennen immer gleich zum Arzt um sich auf Eisenmangel testen zu lassen und um sich dann komische Tabletten verschreiben zu lassen. Dabei kann man genauso gut über eisenhaltige Lebensmittel einiges erreichen. Eine vernünftige Ernährung, kombiniert mit Vitamin C reicht doch schon völlig aus.

    Ansich aber schöner Artikel…ich hoffe das nur die Wenigsten damit Erfahrung machen müssen.

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