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Bedeutung des Eisens für den menschlichen Körper

Eisen spielt nicht nur im Makrokosmos eine grosse Rolle. Dort wird es tonnenweise angetroffen wie beispielsweise in der Erdkruste, in Meteoriten, Werkzeugen, Maschinen, Eisenbahnen, Bügeleisen oder Waffen.

Eisen ist aber auch von großer Bedeutung für den Mikrokosmos. Jede einzelne Körperzelle ist auf Eisen angewiesen. Allerdings braucht ein Mensch lediglich zwischen vier bis fünf Gramm davon, um gesund leben zu können. Eisenatome sind derart wirksam im menschlichen Körper, dass ein „Hauch“ davon genügt. So erstaunt es nicht, dass der Körper sehr empfindlich darauf reagiert, wenn nur schon ein wenig Eisen zu fehlen beginnt. Es reicht schon ein Defizit von 15%, also etwa 700 Milligramm, damit Eisenmangelsymptome erscheinen können. In der Schweiz, in Deutschland und Österreich brauchen Eisenmangelfrauen durchschnittlich lediglich ein knappes Gramm Eisen für eine erfolgreiche Behandlung ihrer Mangelsymptome (Aufsättigungstherapie). Also hat ihnen im Zustand des Leidens ein knappes Gramm Eisen gefehlt, das sie im Lauf ihres Menstruationsalters ausgeschieden haben. Hier muss klar darauf hingewiesen werden, dass es sich dabei um eine Durchschnittszahl handelt. Eine intravenöse Eisentherapie ist immer individuell zu berechnen. Die einen brauchen nur 300 Milligramm, andere hingegen über 1500 Milligramm Eisen.

Die wichtigste Funktion des Eisens im menschlichen Körper ist die Energiebildung in allen Zellen. Der Körper verfügt über Milliarden davon. Alle haben eine spezielle Aufgabe, die sie aber nur dann optimal bewältigen können, wenn die notwendige Energie in ausreichendem Ausmaß zur Verfügung steht. Bei einem Defizit an Zellenergie können Erschöpfungszustände auftreten – ein Frühwarnsymptom von Eisenmangel.

Darüber hinaus ist Eisenmangel für diejenigen Zellen ein Nachteil, die Eisen für weitere Funktionen benötigen. Es gibt über hundert solcher Körperfunktionen, die auf Eisen angewiesen sind. Die wichtigsten davon sind die Blutbildung für den Sauerstofftransport in den Blutgefässen, die Hormonproduktion, Bildung von Haut und Schleimhäuten, die Produktion von Myoglobin für den Sauerstofftransport in der Muskulatur oder der Aufbau von Haaren und Nägeln. Diese Zellen sind also doppelt auf Eisen angewiesen: einerseits für die Energiebildung zum Funktionieren überhaupt, wie es bei allen Zellen der Fall ist und andererseits zusätzlich für die Erledigung eisenabhängiger Körperfunktionen. Während die Drosselung der Zellenergie von den betroffenen Menschen als Erschöpfung wahrgenommen wird, führt die Drosselung von Körperfunktionen, die auf Eisen angewiesen sind, zu zusätzlichen logisch ableitbaren spezifischen Symptomen.

Ein gutes Beispiel ist die Hormonbildung. Wenn beispielsweise die Bildung der Schlafhormone gedrosselt wird, können Schlafstörungen die Folge sein. Fehlt es am Einschlafhormon Melatonin, können Einschlafstörungen auftreten, bei einem Mangel des Tiefschlafhormons DSIP (Delta-Sleep Inducing Peptide) können Durchschlafstörungen entstehen. Wird wegen Eisenmangels zu wenig Glückshormon Serotonin gebildet, können depressive Verstimmungen, „Dünnhäutigkeit“ oder Reizbarkeit die Folge sein. Wenn es einem Kind an Dopamin mangelt, können Konzentrationsstörungen auftreten. Man spricht dann von einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADS.

Bei einer Unterversorgung von Eisen bei den Haarwurzeln kann Haarausfall entstehen, bei einer Unterversorgung der Nagelbette können die Nägel brüchig werden.

Wenn das Immunsystem zu wenig Eisen erhält, kann ein solcher Mensch anfällig fürs „Kränkeln“ werden.

Ein letztes Beispiel ist die Blutbildung. Neben der Energiebildung in den Zellen ist die Blutbildung wegen des Sauerstofftransports die wichtigste Körperfunktion, die auf genügend Eisen angewiesen ist. Deshalb wird sie in der Regel als letzte gedrosselt. Der Körper lässt das Spätstadium von Eisenmangel (Eisenmangelanämie) erst zuletzt zu. Vorher drosselt er beispielsweise die Hormonbildung mit den entsprechenden Symptomen, die schon dem Frühstadium von Eisenmangel (dem Eisenmangelsyndrom) zugeordnet werden müssen. Die Drosselung der Blutbildung kann zu einer Anämie (Blutarmut) führen, was eine Verminderung der Sauerstoffzufuhr zur Folge hat mit Atemnot, schnellem Puls und Blässe.

Die Eisenmangelanämie kann verhindert werden, wenn Patienten schon im Stadium des Eisenmangelsyndroms diagnostiziert und behandelt werden.

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