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Medienmitteilung: Eisenmangel wird politisch

Eine Frage der Gleichberechtigung: Eisenmangel wird politisch. Binningen, 16. Januar 2020 I Frauen leiden im Vergleich zu Männern überproportional oft an Eisenmangel — ihnen fehlt im Schnitt ein Gramm des für die Energiebildung grundlegenden und damit lebenswichtigen Elements.Seit kurzem ist die Frage, ob weibliche Zellen weniger Eisen brauchen alsmännliche ein Politikum. Eine Bestandsaufnahme.

Als erstes Land der Welt diskutiert die Schweiz den weiblichen Eisenmangel auf dem politischen Parkett. Die Diskussion entflammt am Ferritinwert der Patientinnen. Während eine aktuelle nationale Praxisstudie (SwissFer 2019) nachweist, dass Frauen gleich viel Eisen brauchen wie Männer, denkt die Schweizer Regierung darüber nach, für Frauen einen eigenen — bedeutend tieferen — Wert festzulegen.

Die Bedeutung der Menstruation

Ferritin zeigt im Blut an, wie viel Eisen im Körper vorhanden ist. Bei einem Ferritinwert von 200 ng/ml, dem Normwert bei erwachsenen Männern, enthält der Körper etwa fünf Gramm Eisen. Frauen mit Eisenmangel weisen gemäss SwissFer einen Durchschnittswert von 30 ng/ml auf — der Körper enthält dabei noch etwa vier Gramm Eisen. Wird Frauen mit Eisenmangel das fehlende Gramm Eisen zugeführt, werden die meisten gesund. Der Wert, mit dem die Schweizer Regierung liebäugelt, wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) proklamiert. Er liegt bei 15 ng/ml.

“Dieser Wert ist massiv zu tief angesetzt”, ist Dr. Beat Schaub, Präsident der Swiss Iron Health Organisation SIHO, überzeugt. Er weiss: Weibliche Zellen haben die gleichen Systemanforderungen wie denjenigen erwachsener Männer; allerdings verliert der weibliche Körper während der Menstruation regelmässig Eisen. Der Arzt formuliert eine Frage in Richtung Bundeshaus: “Will die Schweizer Politik Frauen wirklich für ihre Menstruation bestrafen?”

Schweizer Pionierrolle

Die Schweiz ist das erste Land, in dem politisch über Eisenmangel diskutiert wird. Nach der Entdeckung des Eisenmangelsyndrom durch Dr. Beat Schaub im Jahr 1998 ist landesweit erfolgreich die intravenöse Eisentherapie eingeführt worden. Seit 2015 untersucht die Schweizer Regierung nun die Bedeutung der Menstruation auf den weiblichen Eisenmangel und die Notwendigkeit der Behandlung mittels  Eisentherapie. 2020 wird Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset entscheiden, ob Frauen tatsächlich mit weniger Eisen auskommen müssen als Männer.

Die SIHO vertraut darauf, dass er es besser weiss. “Ein Regierungsmitglied, das erst im Mai 2019 die Debatten der Weltgesundheitsversammlung in Genf unter das Ziel ‘Alle nötigen Massnahmen ergreifen, um keinen einzigen Menschen zurückzulassen’ gestellt hat, wird sich kaum gegen gesundheitliche Gleichberechtigung im eigenen Land stellen”, sagt Dr. Beat Schaub.

Folgen von Eisenmangel

Das Leitsymptom von Eisenmangel ist chronische Erschöpfung. Als weitere Symptome treten Lustlosigkeit, Konzentrations-Störungen, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, Schwindel, Nackenverspannungen, Kopfschmerzen oder Haarausfall auf. Neben Frauen sind oft auch Kinder direkt von Eisenmangel betroffen — ihr Mehrbedarf an Eisen ist wachstumsbedingt. Auf der Hand liegt, dass die negativen Auswirkungen von Eisenmangel auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen haben und deshalb nicht allein die Betroffenen tangieren.

Weitere Informationen erteilt:

Swiss Iron Health Organisation SIHO

Dr. med. Beat Schaub, Präsident

Hauptstrasse 1

4102 Binningen

Tel. 0041 79 400 38 22

E-Mail: info@siho-global.org

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